- Aktien
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Sie werden auch Wertpapiere genannt, weil sie den Wert an einem Unternehmen verbriefen. Es gibt Stammaktien und Vorzugsaktien. Mit einer Stammaktie im Depot hat man das Recht auf der Hauptversammlung des Unternehmens, wenn die Bilanz vorgestellt und der Vorstand für seine Arbeit beurteilt werden, seine Stimme abzugeben. So kann man, zumindest theoretisch, Entscheidungen des Unternehmens mitgestalten. Vorzugsaktionär:innen dürfen in der Regel nicht mitstimmen. Sie bekommen dafür andere Vorzüge geboten, meistens eine höhere Dividende.
Aktien werden an der Börse gekauft und verkauft. Die Börsianer:innen nennen das „Gehandelt“. Eine Aktie kann man über ein Kreditinstitut oder Wertpapierhändler:innen kaufen. Das geht mittlerweile aber ganz einfach mit einem Klick am Computer oder auf dem Handy. Was die Aktie eines Unternehmens kostet, wird jeden Tag an der Börse neu bestimmt. Dazu schauen die Börsianer:innen, wie viele Menschen die Aktie kaufen und wie viele sie verkaufen wollen. Angebot und Nachfrage bestimmen dann den Preis. Die Nachfrage steigt zum Beispiel, wenn die Anleger:innen glauben, dass das Unternehmen mehr Gewinn gemacht hat, als sie eigentlich gedacht hätten. Oder wenn die Zinsen fallen beziehungsweise die gesamtwirtschaftlichen Daten vielversprechend sind. Es gibt viele Gründe, weshalb der Wert einer Aktie steigt oder fällt, auch viele, die man nicht erklären kann.
- Anleihen / Bonds
Mit der Ausgabe von Anleihen oder Bonds leihen sich Staaten oder Unternehmen für eine bestimmte Zeit Geld bei den Anleger:innen. Dafür zahlen sie feste Zinsen. Die Anleihe verbrieft ihre Schuld, also das geliehene Geld. Am Ende der Laufzeit bekommen die Anleger:innen ihr eingesetztes Kapital zurück. Viele Anleihen werden aber auch an der Börse gehandelt. Man kann sie dort auch vor Ende der Laufzeit verkaufen. Die Laufzeit kann bis zu 30 Jahre betragen.
An der Börse wird auch für Anleihen ein Kurs ausgehandelt. Auch hier bestimmen Nachfrage und Angebot den Kurs. Wie begehrt eine Anleihe ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Zinsniveau, Bonität des Herausgebers, Laufzeit. Der Kurs gleicht die Zinsunterschiede und die Risiken der Anleihen aus.
Ein Beispiel: Vor ein paar Jahren wurden deutsche Staatsanleihen aufgelegt, für die es keine Zinsen gab. Heute sind die Zinsen wieder im Plus, entsprechend korrigiert der Kurs den Zinsunterschied und gibt nach – das Wertpapier wird billiger und fängt damit seinen eigenen schlechteren Zinssatz ab.Der Kurs bei Anleihen drückt den prozentualen Wert der Investition aus. Am Ende der Laufzeit steht der Kurs immer bei 100 Prozent, dem Nominalwert, weil dann der investierte Betrag (hoffentlich) wieder komplett zurückgezahlt wird.
An der Höhe der angebotenen Zinsen einer Anleihe, kann man gut ihr Risiko zu Beginn der Laufzeit ablesen. An der Kursveränderung der Anleihe sieht man, was sich seither getan hat.
- Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Gebühr, die beim Kauf von Fondsanteilen anfällt. Die Höhe wird von den Fondsgesellschaften festgelegt und liegt in der Regel zwischen 1 und 5 Prozent.
Wie hoch sie im Einzelnen sein wird, kannst du leicht selbst ausrechnen, indem du dir die Differenz zwischen Ausgabepreis und Rücknahmepreis ansiehst. Diese Zahlen findest du in Zeitungen oder im Netz.- Ausschüttung
Eine Ausschüttung ist die Ausgabe der im Laufe des Jahres erwirtschafteten Erträge aus einem Fonds. Investmentfonds fließen Erträge aus den Wertpapieren zu, die sie besitzen:
- Aktienfonds erhalten Dividenden für ihre Aktien
- Rentenfonds Zinszahlungen für ihre Anleihen
- und Offene Immobilienfonds haben Mieteinnahmen
Viele Fonds geben diese Erträge an die Anleger weiter - in Form von Ausschüttungen. Am Tag der Ausschüttung reduziert sich der Fondspreis um den ausgeschütteten Betrag. Das Gegenstück zu ausschüttenden Fonds sind thesaurierende Fonds. Hier kommt es zu einer Wiederanlage der Erträge.
B
- Baisse
Baisse bedeutet Fallen der Börsenkurse oder Preise.
- Bitcoins
Bitcoins sind ein virtuelles Zahlungsmittel, das ohne Banken auskommen möchte. Es gibt sie seit 2009. Bitcoins existieren nicht als Scheine oder Münzen, sondern nur auf Computern, Handys und Speichermedien. Der Name setzt sich aus „Bit“, benannt nach der kleinsten digitalen Einheit, und „Coin“, nach dem englischen Wort für Münze, zusammen. Der Bitcoin war die erste Kryptowährung auf dem Markt. Kryptowährungen werden im Gegensatz zum Euro oder zum Dollar weder von Staaten noch von Zentralbanken ausgegeben oder kontrolliert und existieren nur digital.
Statt der Banken kontrollieren und verwalten die Besitzer:innen ihre Bitcoins und Transaktionen selbst. Auf ihren Computern führen sie gemeinsam eine Art virtuelles Kassenbuch, in dem alle Käufe und Verkäufe der Bitcoins dokumentiert werden. Weitere Sicherheit entsteht durch die Verschlüsselung der Daten. Die Käufe und Verkäufe von Bitcoins werden in einem Block zusammengefasst und verschlüsselt. Nach der Verschlüsselung wird der Block gespeichert und mit den früher erstellten Blöcken verbunden. Bildlich gesprochen, reihen sich die gespeicherten Blöcke in einer Kette aneinander, sodass sich eine „Blockchain“ bildet. Eine gute Verschlüsselungstechnik ist existenziell für sichere Transaktionen mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen. Nur so kann vermieden werden, dass die digitalen Währungen im Netz nicht einfach kopiert oder mehrfach verwendet werden können.
Im alltäglichen Leben sind Bitcoins als Zahlungsmittel schwer vorstellbar. Weder die Einkäufe im Supermarkt noch die Steuer beim Finanzamt oder die Miete kann man mit der digitalen Währung zahlen. Unternehmen können selbst entscheiden, ob sie das Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen in Bitcoins akzeptieren. Große Konzerne wie Tesla oder Microsoft haben zwar auch schon Bitcoins als Zahlungsmittel angenommen, die Möglichkeit jedoch wieder eingestellt. Auch bei Wikipedia und Greenpeace werden keine Spenden mehr in Bitcoins angenommen. Die beiden Unternehmen begründeten den Schritt mit dem Umweltaspekt, denn der Stromverbrauch, den der Handel mit Bitcoins (und natürlich allen anderen Kryptowährungen) verursacht, ist enorm.
Bitcoins werden in der Regel auch nicht gekauft, um Dinge des alltäglichen Lebens zu bezahlen, die meisten kaufen sie, weil sie hoffen, dass ihr Wert steigt. Die letzten Jahre haben diese Hoffnung strapaziert und gezeigt: Bitcoins sind ein hoch riskantes und spekulatives Investment.
- Börse
Die Börse ist ein Handelsplatz, der Käufer:innen und Verkäufer:innen zusammenbringt. An der Börse werden Aktien, ETFs, Anleihen, Rohstoffe, Devisen, Schweinehälften, Ideen und die Zukunft gehandelt. Im Präsenzhandel übernehmen das die Broker, die im Auftrag der Kreditinstitute oder Wertpapierhändler:innen an der Börse stehen und kaufen und verkaufen. Sicher hat sie jede:r durch Filme vor Augen: die Händler:innen im Börsenraum, die auf dem Parkett stehen und mit hoch gereckten Fingern und ausgestreckten Armen „an dich“ oder „von dir“ rufen. Heute gibt es das kaum noch. Über 90 Prozent des Handels werden elektronisch, über den „Xetra-Handel“ abgewickelt.
- Börsenindizes
Indizes fassen Aktien einer bestimmten Kategorie zusammen und spiegeln dann ihre Entwicklung. Sie sind ein Barometer einer bestimmten Wirtschaftsleistung eines Landes, einer Gegend oder einer Branche. Es gibt tausende Indizes für die Börsen weltweit. Jedes Land, jeder Kontinent, sogar die ganze Welt hat einen Leitindex, in dem die wichtigsten Unternehmen zusammengefasst werden. In Deutschland ist es der Dax, in Europa der EuroStoxx, in den USA der Dow Jones oder die Nasdaq. Für die ganze Welt repräsentiert unter anderem der MSCI World das Wirtschaftsgeschehen. Er erfasst die Wertentwicklung von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern.
Es gibt Kurs- und Performanceindizes. Ein Kursindex (auch Preisindex genannt) ist ein Aktienindex, der nur den Kurs der Aktien berücksichtigt. Dividendenzahlungen und Veränderungen durch geänderte Bezugsrechte werden außen vor gelassen, wie das tatsächlich auch an der Börse getan wird. In der Regel reduziert sich nämlich der Börsenkurs der Aktie um den Wert der vom Unternehmen ausgezahlten Dividende. Ex-Dividende steht dann sogar vor dem Kurs, um den Anleger:innen das Minus zu erklären. Da ein Kursindex die Dividenden der Aktien herausrechnet, fällt der Kursindex in der Regel immer etwas niedriger aus, als ein Performanceindex. Ein Performanceindex unterstellt, dass Dividenden sowie andere Ausschüttungen sofort wieder investiert werden. Er übernimmt also das Minus, das durch die Dividendenzahlung entsteht, nicht mit in die Berechnung.
Kursindizes sind zum Beispiel der Dow Jones oder der EuroStoxx 50. Den DAX gibt es zwar auch als Kursindex, das ist ja nur eine andere Art der Berechnung, aber er wird normalerweise als Performanceindex angegeben.
C
D
- DAX
DAX ist die Abkürzung für Deutscher Aktienindex und der wichtigste Börsenindex hierzulande. Der DAX repräsentiert die Kursentwicklung der 40 größten Aktiengesellschaften in Deutschland. Die Größe der Aktiengesellschaft wird dabei weder am Umsatz noch an der Mitarbeiter:innenzahl gemessen. Das entscheidende Auswahlkriterium für die oberste Liga der deutschen Indizes ist die Marktkapitalisierung im Streubesitz. Aktien im Streubesitz sind Aktien, die man an der Börse tatsächlich kaufen könnte, die nicht Großaktionär:innen (mehr als fünf Prozent Anteil) gehören. Die Anzahl dieser Aktien wird mit dem Börsenkurs multipliziert, so erhält man die Marktkapitalisierung im Streubesitz. Es zählt also nicht der gesamte Börsenwert eines Unternehmens, sondern nur der Wert der frei handelbaren Aktien, der „Free Float“.
Für die 40 Größten nach Marktkapitalisierung heißt das: Sie dürfen in den DAX einziehen. Im DAX selbst werden sie dann, wieder nach ihrer Marktkapitalisierung, unterschiedlich gewichtet. So macht die Allianz, eines der Schwergewichte, im Dezember 2024 ca. 6 Prozent der Wertentwicklung im DAX aus, Continental hingegen nur knapp 1 Prozent. Wenn also die Aktie von Continental 6 Prozent steigt, würde ein gleichzeitiges Minus von einem Prozent bei der Allianz-Aktie den DAX wieder ausgleichen.
Der DAX wird in Punkten angegeben. Die Berechnung der Punkte, also des Standes des DAX, erfolgt nach einer komplexen Formel, die nicht nur den Kurswert der Aktien miteinbezieht, sondern auch ihre Gewichtung im Index. Der Deutsche Aktienindex gilt als Leitindex in Deutschland und wird von Anleger:innen als Indikator für den deutschen Aktienmarkt gesehen. Steigt der DAX, blickt man wirtschaftlich optimistisch in die Zukunft. Fällt der DAX hingegen, sorgt man sich um die Wirtschaftskraft. Häufig wird der DAX deshalb auch als Börsenbarometer bezeichnet. Kein Wunder: Die 40 Aktiengesellschaften, die im Dax gelistet sind, repräsentieren mehr als 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland.Neben dem Dax gibt es weitere deutsche Indizes, in denen die kleineren Aktiengesellschaften gelistet sind, die es nicht mehr in den Dax geschafft haben. Im M-Dax, der seit 1996 besteht, werden seit September 2021 50 Unternehmen gelistet (davor waren es 60 Aktiengesellschaften, aber 10 davon durften mittlerweile in den Dax aufsteigen). Aktien, die „im Dax gelistet sind“, nennt man auch Blue Chips.
- Direkthandel
Beim Direkthandel kaufen und verkaufen Anleger:innen die Wertpapiere unmittelbar bei Banken oder anderen Handelspartner:innen und nicht an der Börse. Der Direkthandel ist weniger reguliert als der Börsenhandel. Dadurch kann eine Order günstiger sein, da Gebühren, wie Courtagen und Handelsplatzentgelte wegfallen. Allerdings auch riskanter, da einige Börsenregeln für den Direkthandel nicht gelten. Anleger:innen können beim Direkthandel Wertpapiere zu einem für einige Sekunden fixierten Preis kaufen oder verkaufen. Bei Börsenorders wissen sie ihren Kurs dagegen erst nach der Ausführung. Ob der Direkthandel billiger als eine Börsenorder ist, hängt auch vom jeweiligen Spread ab, der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Die Handelszeiten sind beim Direkthandel länger als an der Börse.
- Dividende
Eine Dividende ist die jährliche Gewinnausschüttung an die Eigentümer:innen eines Aktienunternehmens – also an die Aktionär:innen. Auf der Hauptversammlung schlägt der Vorstand der Aktiengesellschaft vor, wie hoch die Dividende ausfallen soll. Die Aktionär:innen stimmen dann über den Vorschlag ab. Jede:r hat so viele Stimmen, wie er Aktien besitzt. Die Dividende wird pro Aktie festgelegt. Am Tag nach der Hauptversammlung wird die Dividende ausgeschüttet. An der Börse wird der Kurs der Aktien dann in der Regel etwa um die Dividende niedriger bewertet. An diesem Handelstag steht das Wort Ex-Dividende vor dem Kurs.
Fonds und ETFs leiten Dividenden entweder sofort an die Anleger:innen weiter (ausschüttende Fonds) oder legen das Geld direkt wieder an (thesaurierend).
Beim Aktienkauf ein Auge auf die Dividende zu haben, kann, vor allem wenn die Zinsen niedrig sind, eine interessante Anlagestrategie sein. Wie hoch die Rendite für das eingesetzte Kapital ist, berechnet die Dividendenrendite. Die ergibt sich aus folgender Formel: (Dividende inklusive Körperschaftsteuer/Aktienkurs) x 100.
Schaut man sich die Wertzuwächse auf lange Sicht an, zeigt sich, dass die Renditen aus Aktien immerhin zu einem Drittel aus Dividenden kommen.- Depot
Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder Anleihen können nicht auf einem Girokonto verbucht werden. Dazu ist ein besonderes Konto nötig: das Depotkonto. Ein solches Konto kann man bei fast jeder Bank eröffnen, am günstigsten online. Während es dort kostenlose Angebote mit geringen Provisionen gibt, können Depotkonten bei Filialbanken sehr teuer sein und entsprechend an der Rendite nagen. Ein genauer Blick hinter die komplexen Preisstrukturen lohnt sich, denn die Unterschiede können mehrere hundert Euro im Jahr betragen.
E
- ESG
ESG ist ein wichtiger Begriff beim Thema Nachhaltigkeit: Die Abkürzung steht für (E)nvironment (Umwelt), (S)ocial (Gesellschaft) und (G)overnance (Unternehmensführung).
Zu den Umweltaspekten (E) zählt beispielsweise, wie nachhaltig das Unternehmen produziert. Ob es in den Klimaschutz oder erneuerbare Energien investiert, Abfälle vermeidet und Rohstoffe schont.
Der soziale Aspekt (S) befasst sich mit dem sozialen Verhalten des Unternehmens, also die Situation für die Angestellten. Wie sicher und frei können sie im Unternehmen arbeiten? Gibt es Diskriminierung? Wie sieht es mit der Lieferkette aus? Müssen im Ausland Kinder für das Unternehmen arbeiten?
Das G für Governance steht für "verantwortungsvolle Unternehmensführung", wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird. In diesem Kontext stehen zum Beispiel Korruption und die Diversität der Zusammensetzung von Gremien oder des Aufsichtsrats.- ETF
ETFs sind passiv gemanagte Indexfonds. Indexfonds bilden einen bestimmten Börsenindex nach. Zum Beispiel den Dax, den Euro-Stoxx 50 oder den S&P 500. Alle Aktien, die in diesem Index gelistet sind, werden auch für den ETF gekauft. Aktien, die in dem Index mehr Gewicht haben, werden entsprechend mehr gekauft. Das ist alles. Mehr passiert nicht, die Aktien werden einfach liegengelassen, also passiv gemanagt. Kein Fondsmanager und keine Fondsmanagerin schichtet und gewichtet um (was in der Regel auch deutlich mehr Kosten als Nutzen verursacht).
Der Name ETF steht für Exchange Traded Funds, also Fonds, die an der Börse gehandelt werden. Dadurch sind sie einfach zu kaufen und zu verkaufen. Herkömmliche Investmentfonds werden direkt von der Fondsgesellschaft abgegeben – vermittelt durch eine Bank oder Sparkasse. Das erklärt auch die Vorliebe mancher Berater:innen für dieses Investment.
In Deutschland ging der erste ETF am 11. April 2000 an den Start. Die Deutsche Börse bot zwei ETFs auf die beiden großen europäischen Indizes EURO STOXX 50 und STOXX Europe 50 an. Heute, mehr als 20 Jahre später, sind ETFs der Renner. Allein innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich das Geld, das in ETFs angelegt wurde, verdreifacht – auf knapp 200 Milliarden Euro.
ETFs können auf drei verschiedene Arten einen Index nachbilden, ihn replizieren heißt das auch. Wenn jede einzelne Aktie des zugrundeliegenden Index gekauft wird, ist der ETF vollständig repliziert. Lässt man sehr kleine und unwichtige Aktien außen vor, ist er teilweise repliziert. Eine besondere Form sind synthetische ETFs. Das bedeutet, sie bilden den Index nicht direkt ab, sondern gleichen die Wertentwicklung über Tauschgeschäfte, sogenannte Swaps, mit Dritten aus. Es wird also nicht der Index auf irgendeine Art und Weise nachgebildet, sondern nur die Rendite.
F
G
H
- Hausse
So nennt man das Steigen der Börsenkurse, den Aufschwung.
I
- Inflationsrate
Die Inflationsrate oder Teuerungsrate drückt die Veränderung der Verbraucherpreise innerhalb eines Monats oder Jahres aus. Wenn also die Energiepreise, das Obst oder die Versicherungen teurer werden, steigt die Inflationsrate. Die Grundlage für die Messung bildet ein Warenkorb, in dem die Preisentwicklung von 650 Güterarten zusammengefasst wird. Dieser Warenkorb repräsentiert alle von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen. Das reicht von Milch bis Miete. Bei einem länger anhaltenden Anstieg des Preisniveaus spricht man von Inflation, bei einem anhaltenden Rückgang von Deflation.
- Investmentfonds
Ein Investmentfonds sammelt das Geld von vielen Anleger:innen ein, um es dann zu investieren. Durch so einen gemeinsamen Topf steht eine viel größere Summe zur Verfügung und die Fondsmanager:innen können viele verschiedene Aktien kaufen, also breit streuen und damit sicherer anlegen.
Es gibt sehr viele verschiedene Fondsarten. Je nach Ausrichtung des Fonds wird in Aktien, Renten, Immobilien, Indizes, Wälder, Filme oder Schiffe investiert. Das Risiko der Anlage ist entsprechend unterschiedlich. Auf der einen Seite gibt es Spezialfonds, nur für institutionelle Anleger:innen wie Banken, Versicherungen etc., also diejenigen, die das geschäftlich betreiben, auf der anderen Publikumsfonds für alle.
Aktienfonds oder Aktienindexfonds investieren in Aktien und Indizes. Sie tun das auf der ganzen Welt, für alle Länder und Regionen, für jede Branche, nachhaltig, als Schwerpunkt oder gemischt. Es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt. Je mehr Aktien aus verschiedenen Branchen ein Investmentfonds enthält, desto niedriger ist das Risiko großer Verluste. Genauso verhält es sich auch mit der länderübergreifenden Streuung. Je mehr Länder im Fonds vertreten sind, desto besser.
Rentenfonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen oder Anleihen von Unternehmen. Je nachdem, wie gut die Bonität dieser Emittenten ist, ist auch das Risiko geringer oder höher. Rentenfonds schwanken nicht so stark wie Aktienfonds, haben dafür aber eine niedrigere Rendite.
- IPO
Initial Public Offering beschreibt einen Börsengang. Mit dem Gang an die Börse verkaufen die Aktiengesellschaften Anteile an ihrer Firma. Sie tun das, um sich Geld zu besorgen. Entweder wollen sie damit ihr Eigenkapital stärken oder das eingenommene Geld in das Unternehmen investieren. Für Investoren das interessantere Ziel.
Der Börsengang der Deutschen Telekom Ende der 90er Jahre war der mit Abstand größte, den es in Deutschland je gegeben hat. Dreimal ging die Telekom mit einem Aktienpaket an die Börse. Insgesamt hat das IPO dem Unternehmen 33,8 Milliarden Euro in die Kassen gespült.
- ISIN
Internationale Aktien haben eine internationale Wertpapierkennnummer, die ISIN. Die Abkürzung steht für International Security Identification Number. Die zwölfstellige ISIN setzt sich aus einem zweistelligen Ländercode, einer neunstelligen nationalen Kennnummer und einer Prüfziffer zusammen. Dadurch kann man die Wertpapiere eindeutig identifizieren – wie ein Autokennzeichen beim Auto.
J
K
- Kryptowährungen
Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, benannt nach ihrer Verschlüsselungstechnik. Das Wort „Krypto“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet verborgen.
Nach dem Erfolg des Bitcoins, der ersten Kryptowährung, sind tausende digitaler Währungen entstanden. Schätzungen gehen von knapp 20.000 aus.
L
- Liquidität
Der Begriff stammt vom lateinischen Wort “liquidus”, welches “flüssig” bedeutet. In Bezug auf eine Anlageform geht es darum wie schnell man über das angelegte Geld verfügen kann. Bei langfristigen Anlagen (zum Beispiel über zehn Jahre) kommt man in der Regel nicht vorher bzw. nicht ohne zusätzliche Kosten an sein Geld heran. Das heißt, bei langfristigen Geldanlagen ist die Liquidität geringer, als bei kurzfristigen.
Eine Person oder ein Unternehmen bezeichnet man als liquide, wenn sie (oder es) zu jeder Zeit allen offenen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Oder einfach gesagt, wenn man in der Lage ist, alle Rechnungen pünktlich zu bezahlen.
M
N
- Neobroker
Neobroker versprechen sehr günstigen und schnellen Wertpapierhandel über einen browsergestützten Web-Trader und meistens auch über eine Trading-App für das Smartphone. Zu den Neobrokern zählt man zum Beispiel Trade Republic, Scalable Capital, Smartbroker oder Finanzen.net zero. Der Handel über Neobroker ist unabhängig von den Öffnungszeiten der Börsen. Ein Auftrag wird über einen Handelsplatz oder einen Market-Maker ausgeführt. Der Market-Maker, manchmal auch Skontroführer genannt, organisiert den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, indem er sie Kundinnen und Kunden abkauft und an andere weiterverkauft. Beim Handel außerhalb der Öffnungszeiten der Börsen sollte man aber besonders auf die Kosten achten, da man womöglich schlechtere Kurse erhält.
Neobroker haben nicht das ganze Angebot an Wertpapieren im Programm, da sie den Handel sonst nicht so preiswert anbieten könnten. Auch die Auswahl an Handelsplätzen ist eingeschränkt.
O
- Onlinebroker
Onlinebroker sind Unternehmen, die den Handel mit Wertpapieren im Internet anbieten, abwickeln und verwalten. Sie stellen die Software zur Verfügung, mit der entweder am Computer oder auf dem Handy Wertpapiere gekauft oder verkauft werden können. Onlinebroker sind fast immer günstiger als konventionelle Banken. Häufig werden nicht mal Depotgebühren fällig, wenn das Depot aktiv genutzt wird.
Onlinebroker sind auch Informationsplattformen. Dort finden sich aktuelle Zahlen, wie Echtzeitkurse oder verschiedene Statistiken. Auch Wirtschaftsnachrichten und Unternehmensdaten werden dort veröffentlicht. Zusätzlich werden unterstützende Angebote, beispielsweise zu Fundamental- oder technischen Analysen, bereitgestellt.
Was Onlinebroker unterscheidet, ist ihr Angebot an Handelsplätzen oder Wertpapieren. Nicht alle bieten alles an. Wer spezielle Vorlieben bei der Geldanlage hat, sollte sich darüber vorab informieren.
- Order
Eine Order ist der Auftrag, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen. Du kannst eine Order direkt einer Bank erteilen oder den Auftrag online aufgeben.
P
- Portfolio
Das Wort Portfolio kommt aus dem Lateinischen von portare (tragen) und folium (Blatt). Tragbare Blätter also. Bereits seit der Renaissance nannten Künstler ihre Sammelmappen so. Im Finanzsystem steht Portfolio für den gesamten Bestand eines Wertpapierdepots.
Q
R
- Rentabilität/ Rendite
Die Rendite besteht meist aus der Verzinsung des Anlagebetrags. Diese kann variabel sein, also sich während des Anlagezeitraumes immer wieder verändern, oder ist fest vereinbart. Sie ist meist bei langfristigen Anlagen höher, als bei kurzfristigen.
Bei Aktien spricht man auch von Kursgewinnen, also dem Betrag, um den der Aktienkurs im Vergleich zum Kaufwert der Aktie gestiegen ist. Zusätzlich dazu wird jährlich die sogenannte Dividende ausgezahlt. Das ist ein vorher festgelegter Anteil am Gewinn des Unternehmens, dessen Aktien man gekauft hat.
ACHTUNG: Bei vielen Anlageformen fallen Kosten an, die die Gesamtrendite reduzieren.
- Renten
Festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, Obligationen und Pfandbriefe werden auch Renten genannt.
S
- Spread
Als Spread bezeichnet man die Differenz zwischen dem besten Kauf- und Verkaufskurs zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Höhe des Spreads spiegelt die Einschätzung der Marktteilnehmer:innen zum Aktienkurs wider. Je kleiner der Spread, desto einheitlicher schätzen Käufer:innen und Verkäufer:innen den Wert einer Aktie ein. Zudem zeigt ein enger Spread, dass die Marktliquidität hoch ist, also viele Käufer:innen und Verkäufer:innen am Markt aktiv sind. Der Spread wird auch Geld-Brief-Spanne genannt.
- SRI
SRI steht für Socially Responsible Investment, also Geldanlagen, die ethische, soziale und Umweltaspekte berücksichtigen. Dafür werden häufig Negativkriterien angewendet, die zum Ausschluss bestimmter, nicht nachhaltiger Branchen und Unternehmen führen.
T
- Thesaurierung
Thesaurierende Fonds legen Erträge aus Wertpapieren wieder an. Durch diese Thesaurierung erhöht sich der Wert eines einzelnen Fondsanteils dauerhaft.
Investmentfonds fließen im Laufe eines Jahres Erträge aus den Wertpapieren zu, die sie besitzen: Aktienfonds erhalten Dividenden für ihre Aktien, Rentenfonds Zinszahlungen für ihre Anleihen. Und Offene Immobilienfonds haben Mieteinnahmen. Thesaurierende Fonds legen diese Erträge wieder an. Durch diese Thesaurierung erhöht sich der Wert des Fondsvermögens und somit der eines einzelnen Fondsanteils.
Das Gegenstück zu thesaurierenden Fonds sind ausschüttende Fonds. Diese schütten ihre Erträge ein- oder mehrmals im Jahr an ihre Anteilseigner aus.
- Total Expense Ratio (TER):
Die englische Bezeichnung Total Expense Ratio (TER) für die Gesamtkostenquote eines Investmentfonds ist auch in Deutschland üblich.
Die Kennzahl soll Anleger:innen helfen zu verstehen, welche Kosten tatsächlich mit der Geldanlage in einem Fonds verbunden sind.
Die Bezeichnung Gesamtkostenquote ist aber irreführend. Tatsächlich sind zwar einige Kosten wie zum Beispiel die Verwaltungsgebühr enthalten, nicht aber sämtliche Kosten, die für Fonds anfallen. Unter anderem fehlen erfolgsabhängige Gebühren (Performance Fees) und Ausgabeaufschläge.
U
V
- Volatilität
Als Volatilität bezeichnet man das Auf und Ab des Kurses. Je größer dessen Volatilität, desto mehr schwankt der Kurs. Die Volatilität gilt damit auch als Risikokennzahl.
W
- Wertpapier
Die bekanntesten Wertpapiere sind Aktien oder Anleihen. Aber ganz allgemein gesprochen ist ein Wertpapier eine Urkunde, die ein Recht schriftlich festhält. Das kann das Recht an einer Beteiligung sein, wie bei Aktien, oder an einem Kredit, wie bei Anleihen. Erst der Besitz des Wertpapiers gab den Eigentümer:innen ursprünglich die vereinbarten, die verbrieften Rechte.
- Wertpapierkennnummer (WKN)
Wertpapierkennnummer ist das deutsche Gegenstück zur ISIN (siehe oben). Mit der WKN können deutsche Wertpapiere eindeutig identifiziert werden, da jede Aktie beziehungsweise jede einzelne Bundesanleihe in Deutschland ihre eigene Nummer hat.
X
Y
Z
- Zinseszins
Der Zinseszins ist der Zins des Zinses. Ein Beispiel verdeutlicht das: Wenn du 1.000 Euro zu 5 Prozent anlegst, hast du nach einem Jahr 1.050 Euro (wir lassen die Gebühren hier mal weg…). Nach zwei Jahren sind es aber nicht nur 1.100 Euro, denn die 50 Euro Vorjahreszinsen werden ja auch mit 5 Prozent verzinst. Darum hast du nach zwei Jahren 1.102,5 Euro. Das ist der Zinseszins. Wie sich das lohnen kann, kannst du hier selbst ausrechnen:
K(n) = K(0) x (1+p/100) ^n
K(n) = die Endsumme auf deinem Konto
K0 = dein Startkapital
P = der Zinssatz
n = die Laufzeit in Jahren
Für das Beispiel sieht die Formel dann ausgefüllt so aus: 1.102,5 = 1.000 x (1+5/100)^2