Europagymnasium Kerpen: Projekttag gegen Plastikverschmutzung

Stand:
Schüler:innen und Lehrkräfte aus acht Partnerländern befassen sich im Workshop „Rethink, Reduce, Reuse, Recycle“ mit Umwelt- und Ressourcenthemen und führen konkrete Aktionen wie Müllsammeln, Upcycling und Technikreparaturen durch.
Workshop Plastikverschmutzung

Unter dem Motto „Europa erleben“ hat das Europagymnasium in Kerpen vom 4. bis 9. Mai 2025 Schüler:innen und Lehrkräfte aus Griechenland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Estland, Schweden und Polen zu einer internationalen Projektwoche voller spannender Aktivitäten, interkulturellem Austausch und zukunftsweisender Themen begrüßt. Dabei stand auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Im Workshop „Rethink, Reduce, Reuse, Recycle“ ging es insbesondere um das global drängende Thema Plastikmüll und seine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Gemeinsam mit dem Kerpener Netzwerk 55plus und seinem Reparatur-Treff, dem Netzwerkbüro der Kolpingstadt Kerpen und der lokalen Initiative „Nachhaltig – heute für morgen“ sensibilisierte das Projekt MehrWertRevier der Verbraucherzentrale NRW über Kunststoffe im Alltag und die Bedeutung von Recycling und Müllvermeidung. 

Ganz wichtig dabei: deutlich zu machen, was jede:r selbst gegen Plastikmüll tun kann und welche Möglichkeiten es vor Ort gibt, im Sinne eines nachhaltigen Konsums aktiv zu werden.  
 

Intensive Diskussionen im Workshop

Aha-Momente und intensive Diskussionen

Im Workshop analysierten die Jugendlichen verschiedene Kunststoffprodukte aus ihrem Alltag. Sie schätzten, wie lange diese Gegenstände genutzt werden und wie viele Jahre sie in der Umwelt verbleiben. Auf einer Zeitleiste wurde sichtbar: Viele Plastikverpackungen belasten die Umwelt noch Jahrhunderte nach ihrer Nutzung. 

„Es ist so wichtig, über Plastikverschmutzung, den Klimawandel und andere Umweltprobleme zu reden und diese Themen immer wieder ins Bewusstsein zu holen. Im Alltag ignorieren viele Menschen diese Probleme oder sind zu bequem, daraus Konsequenzen zu ziehen.“ - Schülerin, Europagymnasium Kerpen

Besonders überraschend für viele der 71 Workshop-Teilnehmenden: Die Hauptquelle für Mikroplastik in der Umwelt ist dennoch nicht etwa Verpackungsmüll, sondern Reifenabrieb. Bereits bei jeder Autofahrt lösen sich winzige Kunststoffpartikel von den Reifen – nach durchschnittlich vier Jahren wiegt ein Autoreifen bis zu 1,5 Kilogramm weniger. Diese Erkenntnis regte intensive Diskussionen über den eigenen Konsum und Alltagsroutinen und die Möglichkeiten zur Vermeidung von Plastik an.

„Ich finde es unglaublich, dass Plastikverpackungen von Dingen, die ich heute nutze, auch noch dann die Umwelt belasten, wenn ich schon lange tot bin – also auch noch in 100 Jahren und mehr“, brachte es eine Kerpener Schülerin auf den Punkt.
 

Schülerin trennt Müll im Workshop

Richtig trennen, besser vermeiden: Ideen für‘s Schulleben

Ein zentrales Thema war die richtige Mülltrennung. Verpackungen, die im Restmüll landen, werden verbrannt und gehen dem Recycling verloren. Umgekehrt erschwert Restmüll in Wertstofftonnen das Recycling. Die Teilnehmenden diskutierten, wie sie Verpackungen vermeiden können – durch Umdenken, Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln.
Erste Ideen der Jugendlichen, um das Plastik- und Müllaufkommen an der Schule zu reduzieren, waren: 

  • ein Zero-Waste-Wettbewerb für die 5. bis 8. Klasse oder um die schönste bzw. nachhaltigste Brotdose. Als Gewinn gibt es Gutscheine für die Saftbar
  • die Gründung einer neuen AG, die sogenannten „waste ranger“ ,wobei die dort engagierten Schüler:innen in den Pausen auf dem Schulhof unterwegs sind und die Verschmutzung dokumentieren sowie Mitschüler:innen auf die Problematik aufmerksam machen
  • eine konsequente Mülltrennung sowie Plakate, die umfassend über die Problematik aufklären
     

Reparatur von Alltagsgegenständen

CleanUp andere und praktische Aktionen

Am Nachmittag teilten sich die Schülerinnen und Schüler dann in Gruppen auf und führten verschiedene praktische Aktionen vor Ort durch. Unter anderem fanden eine CleanUp-Aktion am Neffelbach statt, eine Upcycling-Aktion, die Reparatur von Alltagsgegenständen unter Anleitung des Reparatur-Treffs sowie ein Designwettbewerb für das Logo der „waste ranger“.

„Seid nicht passiv. Seid aktiv. Nutzt eure Stimme, wenn euch etwas negativ auffällt, teilt euer Wissen mit Familie und Freunden, setzt Erlerntes in die Praxis um – repariert, gebt Dingen einen neuen Nutzen (Upcycling), werdet kreativ und verbindet euch mit Initiativen.“ - Estrella Löwe Lopez, Lehrerin am Europagymnasium Kerpen
 

Off

Was kann jede:r tun?

  • Verpackungen vermeiden
  • Produkte mehrfach nutzen
  • Richtig trennen: Verpackungen in die gelbe Tonne, nicht in den Restmüll
  • Wissen teilen und aktiv werden

MehrWertRevier ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Programms
"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa)

- Textbausteine für Standardantworten bei GTP-"Beschwerden"?